Entgegen unserer Tradition fand der Jedermänner Jahresausflug dieses Jahr bereits im Juni statt, da 4 Jedermänner im Herbst wieder auf Afrika-Tour gehen wollen und so der Herbst nicht in Frage kam. Unser Ziel war der Gardasee, jedoch nicht zum Surfen oder Kiten, sondern zum Wandern. Wegen der doch größeren Entfernung, gönnten wir uns 4 statt nur 3 Tage.
So fuhren wir am Montag den 20. Juni um 6.30 Uhr in Ölbronn los. Über Ulm ging es nach Füssen und weiter über den Fernpass Richtung Innsbruck. Dazwischen legten wir auf der Höhe von Obsteig eine Vesperpause mit Alpenpanorama ein. Weiter gings über den Brenner durch das schöne Südtirol bis zur Autobahnabfahrt „Gardasee-Süd“. Jetzt waren es nur noch wenige km zu unserer Unterkunft in dem Ort San Zeno di Montagna, hoch über dem Gardasee. Wir stellten schnell fest, dass wir mit unserer Hotelwahl einen Volltreffer gelandet hatten. Die Lage und die Aussicht waren atemberaubend, auch die Zimmer und die Halbpension konnten sich sehen lassen. Zum, am Gardasee gelegenen, pittoresken Ort Torri del Benaco waren es 5km Serpentinenfahrt, die wir zum Nachmittagsaperitif gern in Kauf nahmen. Später, zurück im Hotel, ließen wir den Abend auf der Terrasse hoch über dem See im Sonnenuntergang, gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag stand eine Wanderung zum Eingewöhnen an. Es sollte die alte Ponalestraße von Riva hoch Richtung Ledrosee gehen. Dazu fuhren wir die östliche Uferstraße Gardesana Orientale entlang über Malcesine nach Riva del Garda. Unsere Wanderung begann am alten Hafen von Riva und führte uns auf der in den Fels getriebenen Ponalestraße stetig am Westufer aufwärts, bis wir auf etwa 400m über dem See das Restaurant Alto Belvedere erreichten. Leider war es geschlossen und so mussten Restbestände aus dem Rucksack herhalten. Der Ausblick auf der gesamten Strecke über den Gardasee, das Monte Baldo Masiv gegenüber und in der nördlichen Ecke die Stadt Riva war außergewöhnlich, nicht zuletzt auch wegen des herrlichen Wetters. Anschließend fuhren wir noch auf der durch einen James Bond Film bekannten, spektakulären Strada della Forra, die sich in endlosen Serpentinen und eine wilde Schlucht hochschlängelt, in den Ort Tremosine. An manchen Stellen ist die Straße so eng, dass 2 Autos nicht aneinander vorbeikommen. Mit der Autofähre ging es dann zurück auf die andere Seeseite nach Torri del Benaco und in Serpentinen wieder hoch in unser Hotel.
Am Mittwoch nahmen wir uns dann den südlichen Teil des Gardasees vor und besichtigten die Orte Peschiera und Sirmione, wobei in beiden Städten bald wegen Überfüllung von Touristen, geschlossen werden sollte.
Am Donnerstag stand dann unsere Tageswanderung an. Ziel war der Gipfel Cima delle Pozzette (2132m) auf dem Monte Baldo Bergrücken. Dazu müssten wir erstmal 1 Std. mit dem Auto östlich des Monte Baldo in endlosen Serpentinen zur Sesselbahn Pra Alpesina hochfahren. Von der Bergstation ging es dann in südlicher Richtung hochgebirgsmäßig in 1 ½ Std. stetig steil bergauf bis zum Gipfel. Auf der gesamten Strecke hat man unter sich das herrliche Panorama des Gardasees. Natürlich nur bei schönem Wetter, das wir wie immer hatten. Auf dem Gipfel gab’s dann den verdienten Gipfelschnaps mit einem kräftigen Berg Heil. Der Rückweg zu unseren Autos gestaltete sich dann doch noch als sehr anstrengend und alle waren froh und glücklich (oder auch fertig) wieder gesund an der Talstation angekommen zu sein.
Die Rückfahrt am Freitag auf der Autobahn war dann unspektakulär, wobei wir uns dann doch noch einen kleinen Schlenker über die Dolomiten gönnten. Ein größerer Stau bei Garmisch (wegen G7 Gipfel in Elmau) verbunden mit Hagelwetter musste jetzt nicht unbedingt sein, aber was soll’s, wir hatten einmal mehr wieder einen tollen Jedermännerausflug hingelegt.
Fazit: So viele Serpentinen haben manchen Teilnehmer fast zum Verzweifeln gebracht.