Nun bereits zum 4. Mal sind 4 Jedermänner des TSV in Namibia unterwegs. Dieses Jahr ging unsere Reise in das unbekannte Kaokoveld, im nordwestlichen Teil Namibias. Dort lebt der Stamm der Himbas, die noch immer ihre traditionelle Lebensweise bewahren. Das Kaokoveld ist etwa so groß wie ganz Bayern und ist nur schwer zugänglich. Über die steinigen und sandigen Pisten braucht man unbedingt ein 4×4 Fahrzeug und ein gutes Navigationssystem um dorthin zu kommen.
Unsere Reise startet in Windhoek, der Hauptstadt von Namibia. Zunächst geht es in den bekannten Etosha Nationalpark, der ja noch größer als der Krüger Park in Südafrika ist. Von dort fahren wir nach Norden bis zur angolanischen Grenze. Hier bildet der ganzjährig wasserführende Kunene die Grenze. Ein Highlight hier bilden die Epupa-Wasserfälle, die über eine Front von 600m in Kaskaden 40m in die Tiefe stürzen.
Über die Stadt Opuwo geht es dann westwärts rein ins Herz des Kaokoveld. Ab jetzt sind wir 5 Tage abgeschnitten von jeglichem Kontakt zur Außenwelt. Kein Internet, kein Handyempfang, kein Benzin, keine Möglichkeit einzukaufen. Deshalb decken wir uns in Opuwo ein mit Verpflegung und Benzin.
Es erwartet uns eine herrliche, abwechslungsreiche und unberührte Landschaft. Teilweise führt unsere Route uns auf Wegen, die als solche nicht zu erkennen sind. Wir schaffen tatsächlich hier einen Schnitt von unter 20km pro Stunde. Ohne vernünftiges Navi ist man hier aufgeschmissen.
So bleibt es auch nicht aus, dass wir wild campen müssen und dabei immer auch Ausschau nach Löwen und Elefanten halten, die in der Region umherstreifen.
Wir entdecken zufällig auch in den einsamsten Ecken des Kaokoveld Kunstwerke des Banksy von Namibia. Der Künstler nennt sich RENN. Keiner kennt ihn oder hat ihn gesehen. Er hat etwa 40 Kunstwerke geschaffen und im Kaokoveld verteilt. Es handelt sich um Steinmännchen in verschiedenen Positionen und kaum erkennbar in der Umgebung in der sie sich befinden.
Über den Ort Puros, der bekannt ist durch Naturfilme über Wüstenlöwen und Wüstenelefanten, arbeiten wir uns weiter in südliche Richtung. Wir fahren durch den 130 Millionen Jahre alten Messum Krater wo wir auch wild campen. Eine Landschaft wie auf dem Mars. Kurz danach erreichen wir die Atlantikküste hier auch Skelettküste genannt. Wir kommen vorbei am Kreuzkap mit der größten Robbenkolonie Afrikas. Etwa 300.000 Robben tummeln sich hier. Kurz darauf sehen wir das Schiffswrack der Zeila das etwa 200m vom Ufer entfernt im Wasser liegt.
Dann erreichen wir das Nordseebad in Namibia, die Stadt Swakopmund. Die deutsche Kolonialgeschichte ist hier noch sichtbar und spürbar. Adrenalinschübe holen wir uns beim paddeln mit dem Kajak zwischen der Robbenkolonie und dem 4×4 fahren am Strand entlang und durch die Dünen.
Den Abschluss unserer Tour nach 3 Wochen machen wir an der Spitzkoppe, die auch das Matterhorn Namibias genannt wird. Die grandiosen Felsformationen beeindrucken uns immer wieder und der Sonnenuntergang ist hier so gigantisch.
Wer Abenteuer in überwältigender Landschaft sucht und dazu noch die Einsamkeit liebt, dem kann man Namibia dringend empfehlen. Also nix wie los.