Traditionell machen die Jedermänner des TSV im September ihren Jahresausflug, der sie dieses Mal für 3 Tage ins Allgäu und nach Füssen führte. Pünktlich, vergangenen Dienstag um 7 Uhr, ging’s mit 14 Mann los. Wegen schlechter Wetterprognose für Mittwoch hatten wir kurzfristig unsere Hauptwanderung auf Dienstag vorgezogen. Also fuhren wir auf direktem Weg nach Füssen zur Tegelbergbahn -Talstation. Auf die übliche 9 Uhr Vesperpause unterwegs wurde verzichtet, da für unsere anspruchsvolle Bergtour immerhin 5 ½ Std. reine Wanderzeit angegeben war, und wir lieber das Vesper mit schönem Alpenpanorama genießen wollten.
So ging es gleich mal mit der Seilbahn hoch zum Tegelberg auf 1720m. Hier teilten wir uns in 2 Wandergruppen auf. Die eine Gruppe (Hartgesottene) stieg auf zum Branderschrofen und die andere (Warmduscher) hatte sich für die Bergabwanderung Richtung Schloss Neuschwanstein entschieden.
Die Hartgesottenen machten sich also an den Anstieg zum Gipfel des Branderschrofen (1880m). Zunächst ging es noch über einen breiten Wanderweg bergauf. Etwas weiter warnte ein Schild mit der Aufschrift »Stop – nur für Geübte« vor dem Weiterweg. Der Steig, der ab hier an einigen Stellen mit spannenden Drahtseilpassagen gesichert ist, wurde jetzt schmal und felsig. Bei Nässe wollten wir hier nicht hoch. Trotzdem ist auch bei trockenem Wetter Vorsicht geboten. In leichter Kletterei erreichten wir das Gipfelkreuz auf 1880mHöhe. Die Aussicht, die sich nun uns bot war granatenmäßig. Vor uns lag die Seenlandschaft des Allgäus und hinter uns das Panorama der Alpengipfel. Nach einem Gipfelschnaps stiegen wir wieder ab und folgten der Route, die bereits unsere Warmduscher genommen hatten. Leider war der Gratweg, der ursprünglich geplant war, gesperrt. Durch den Wald gingt es zunächst sanft abwärts, und immer wieder konnten wir einen schönen Blick auf den Forggensee und Bannwaldsee genießen. Bald darauf aber führte uns der Weg steil bergab. Ab hier war der Muskelkater vorprogrammiert. In unzähligen Serpentinen ging es runter. Irgendwann tauchte dann tief unter uns das Märchenschloss Neuschwanstein auf, das ein tolles Fotomotiv hergab. Schließlich erreichten wir die Marienbrücke und konnten das Schloss Neuschwanstein in Ruhe genießen (nur die Schwindelfreien).
Erst gegen 18 Uhr checkten wir in unserem Hotel, mitten in der Altstadt von Füssen ein. So manch einer von uns pfiff heute aus dem letzten Loch. Es war doch eine anstrengende Tour.
Nach dem Abendessen haben wir dann noch im größten unserer Zimmer unsere traditionelle Besenwirtschaft eröffnet, wo wir den Tag gemütlich ausklingen ließen.
Am Mittwoch machten wir dann die Tour über den Kalvarienberg und Schwansee zum Schloss Hohenschwangau und zurück über den Lechfall, immerhin stramme 14km. Trotz Regen hatten wir großen Spaß, auch wenn alle einen deftigen Muskelkater in den Oberschenkel hatten und kaum gehen konnten. In Hohenschwangau mussten wir im Biergarten 3 Std. wegen einemheftigen Platzregen aushalten, wobei wir das japanische Publikum mit deutschem Liedgut beglückten und viel Applaus dafür bekamen.
Auch am Donnerstag, unserem Abreisetag, stand noch eine weitere Wanderung auf dem Programm. Eine 11km Runde um den Weißensee und Alatsee brachte uns in das Gebiet von Kommissar Kluftinger. Leichen lagen allerdings nicht im Wasser, eher schon einige Wanderleichen!
Die Heimfahrt verlief mit dem üblichen Stau auf der Autobahn, aber sonst problemlos. Beim Abschluss im Engel in Göbrichen wurden dann nochmals die zurückliegenden Tage reflektiert und für gut befunden und schon mal für nächstes Jahr ein Ziel angepeilt.